Im Zentralbereich des MAC (Munich Airportcenter) befindet sich auf Ebene 04 die Christophoruskapelle. Wenn Sie hineingehen, wird Ihnen auf den ersten Blick manches bekannt vorkommen. Stahl, Beton und Glas werden auch sonst auf dem Flughafengelände verwendet. Die Farben der Fenster - blau, grün und weiß- sind Flughafenfarben. Doch die Kapelle will sich absetzen vom Flughafenbetrieb. Sie bildet einen Kontrast zur Geschäftigkeit, zur Lautstärke und zum Stress durch ihre Schlichtheit und die Stille. Mit dem Bau des Flughafens sollte nach dem Willen der katholischen und der evangelischen Kirche ein gemeinsamer Gottesdienstraum entstehen. Am 21. Mai 1992 wurde er dem Heiligen Christophorus, Schutzheiliger der Reisenden, geweiht. Heute feiern beide Konfessionen miteinander und für sich Gottesdienste mit Reisenden, Mitarbeitenden und Gästen. In der Sakristei liegen Teppiche, auf denen muslimische Gläubige gen Mekka beten können.
Die Künstler der Kapelle
Architektur: Hans- Busso von Busse
Glasarbeiten: Florian Lechner
Standkreuz und Abendmahlsgeräte: Prof. Hermann Jünger
Christophorusstele: Blasius Gerg
Die Kapelle ist durchgehend geöffnet. Es besteht die Möglichkeit, eine Kerze anzuzünden und einen Eintrag im Gebetbuch zu hinterlassen.
Lärm macht krank
Nicht nur der äußere Krach am Flughafen
Lautsprecherdurchsagen, startende oder
landende Flugzeuge
Auch der innere Lärm
Dieses nicht endende Gewirr
der Stimmen in uns
Drinnen ist es still
Ruhige Farben der Glasfenster
Ruhiges Licht der Kerzen
Langsam wandert das Tageslicht
Über die blaue Wolke an der Decke
der Kapelle über das Kreuz
Bis in mein Gesicht.
Dann Worte
Des Dankens
Des Bittens
Gedanken an Menschen,
die nahe an meinem Herzen leben.
Das Ewige
Tragend, begleitend.
Wir sind Analphabeten der Stille
Gottseidank ist die Tür der Kapelle
schwer und dick
In mir wird es still
Zehn Minuten an nichts denken
Atmen
Da sein
Ganz hier und jetzt
Wozu ich das brauche?
Machen Sie die Tür der Kapelle nun
wieder auf:
Jetzt wissen Sie es.